Über uns

Wie Weltreise? Mit einem Flügel? Warum?? Was ist denn das für eine Schnapsidee???

Conny & Gerhard

So oder so ähnlich hören wir schon den Einen oder die Andere denken. Um hier Licht ins Dunkel der grauen Zellen zu bringen, muss man mit der Erzählung vor über 30 Jahren beginnen. Im Jahr 1987 war ich (Gerhard) erstmals mit Rucksack und Zelt für zwei Monate auf großer Tour durch die USA, Hawaii (ja, gehört auch zu den USA) und Mexiko. Dort begegnete ich Menschen, die zum Teil bereits seit 10 Jahren unterwegs waren. Das ist dann aber wohl eher ein Lebensstil denn eine Reise. Oder besser: dieses Leben ist eine Reise. Aber ist es das nicht immer?!

Aus diesen Erlebnissen heraus wurde der Traum geboren, selbst einmal um die Welt zu fahren. Nur wann und wie? Einige Jahre später fiel mir das Buch „Zwei Jahre mit dem VW-Bus um die Welt“ von Herb Stumpf in die Hände. Dessen Geschichte gab von nun an die Vorlage für das Vorhaben ‚Overland-Weltreise‘.

Um solch einen Traum Wirklichkeit werden zu lassen, müssen jedoch verschiedene Dinge zusammenkommen. Vor allem braucht man Unabhängigkeit – und zwar berufliche, familiäre und natürlich finanzielle Unabhängigkeit. Und wenn man nicht alleine losziehen will, muss man auch noch eine(n) passende(n) Reisepartner(in) finden, auf die oder den die oben genannten Attribute ebenso zutreffen. Das alles ist nicht so einfach.

Natürlich könnte man einige Hindernisse, die einer mehrjährigen Weltreise im Wege stehen, eliminieren, indem man rigoros die entsprechenden Prioritäten setzt, also die Weltreise einfach immer an die oberste Stelle schiebt. Aber will man das immer? Ich wollte auch noch mehr. Ich wollte nach meiner Lehre zum Hotelfachmann noch Abitur machen, Klavier spielen, studieren – und eine Familie gründen. Außerdem hatte ich ein Geschäftshaus mit mehreren gewerblichen Mietern zu verwalten, das mir mein Vater vererbt hatte. Dieses machte mich zwar finanziell etwas freier, aber es reichte nicht, um länger um die Welt zu fahren. „Vom Stein kann man nicht herunterbeißen“, sagte meine Mutter immer…

Mit Anfang dreißig ging mein Wunsch nach einer eigenen Familie in Erfüllung. Mit Baby aber jahrelang herumfahren? Ich weiß, es gibt für alles Beispiele, aber eben dies erschien mir nicht möglich. Außerdem: siehe weitere Prioritätenliste… Somit rückte das Vorhaben Weltreise wieder in weitere Ferne. Meine Idee war nun zu warten, bis mein Sohn etwa fünf Jahre alt sein würde und dann die Zeit bis zur Einschulung für eine Familienreise zu nutzen. Einige Jahre später fand sich dann auch ein älterer, gut erhaltener T3 VW-Bus mit Camping-Ausbau. Doch bald darauf kam es zur Trennung von meiner damaligen Frau – und somit auch vom Traum einer gemeinsamen Weltreise. Überhaupt hatte sich dieses Thema erst einmal erledigt. Als Vater eines kleinen Kindes (auch wenn es bei der Mutter lebte) wollte ich nicht jahrelang weg sein, sodass mein Sohn mich nicht hätte sehen können (und ich ihn). Finanziell war die Situation natürlich auch schwieriger geworden – und mit Mitte dreißig eine Partnerin zu finden, die nicht beruflich engagiert ist und daher mit mir losziehen hätte können und wollen, war auch nicht gerade aussichtsreich. Schließlich wollte ich mich auch in meinem Beruf als Pianist noch weiter entwickeln.

Apropos mein Beruf: Direkt nach der Schule habe ich in München eine Lehre zum Hotelfachmann absolviert, anschließend ebenda an der BOS (Berufsoberschule) mein Abi nachgeholt und gleichzeitig intensiv Klavier geübt. Einige Jahre später habe ich ein Klavierstudium am Konservatorium im Österreichischen Klagenfurt absolviert. Meine ausführliche Vita und was ich beruflich bisher so alles gemacht habe, kannst du hier nachlesen. Um schließlich meine wissenschaftliche Grundlage zu erweitern, habe ich wiederum einige Jahre danach noch neben dem Beruf ‚Musikpädagogik‘, ‚Musikwissenschaft‘ und ‚Soziologie‘ an der Ludwig-Maximilians-Universität München auf M.A. (Magister Artium) studiert.

Um es nicht zu ausführlich werden zu lassen: Mit Anfang fünfzig hat sich so allmählich alles zusammengefügt. Ich habe Conny kennengelernt, die sich nach und nach für eine Weltreise per Auto immer mehr begeistern ließ, konnte mein Geschäftshaus verkaufen und mein Sohn ist inzwischen zweiundzwanzig und sehr eigenständig. Außerdem hatte ich mir bei meinem fünfzigsten Geburtstag vorgenommen, ab jetzt alle meine Träume zu verwirklichen, so es irgendwie möglich ist. Also los – wann, wenn nicht jetzt?

Über unsere Reisevorbereitungen berichten wir in unserem ‚Blog‘. Hier nur noch soviel: Warum mit Flügel? Nun, eine Frage schwebte immer schon über mir: Wie kann ich so lange ohne Klavier sein, also ohne Möglichkeit zu üben? Jeder Musiker wie auch Sportler weiß, wenn man nicht regelmäßig trainiert beziehungsweise übt, gerät man sehr schnell aus der Form. Und frei verfügbare Klaviere stehen ja nicht gerade an jeder Straßenecke, insbesondere nicht im Dschungel, weder in der Wüste, noch im australischen Outback. Antwort: Gar nicht – ich nehme eines mit! Dass es dann gleich ein Flügel sein sollte, war die Konsequenz aus den Überlegungen, dass auch ein ‚normales‘ Klavier Platz braucht, den man auf so lange Zeit zu zweit in einem VW-Bus (bei uns wurde es ja nun ein Mercedes-Bus) nicht hat und ich es einfach viel schöner finde – auch optisch -, wenn ein(e) Pianist(in) an einem Flügel sitzt. Dadurch, dass Conny Saxophon spielt und wir auch schon zusammen aufgetreten sind, ergibt sich für uns eine wunderbare Symbiose und Vision von interessanten Begegnungen, Kommunikation und Erlebnissen. Wir werden oft gefragt, ob wir auf Konzertreise gingen und ob wir da schon feste Termine hätten. Nein, unsere Reise ist eine völlig private, nicht kommerzielle Angelegenheit – und wie gesagt, den Flügel nehme ich vor allem mit, um unterwegs üben zu können.

Und wie macht Conny die Reise möglich? Conny ist Bauzeichnerin in einem großen Ulmer Architektur- und Ingenieurbüro. Ihre Vorgesetzten und Kollegen sind begeistert von ihrem Vorhaben – und so bekam sie einen Vertrag über die Aussetzung ihres Arbeitsvertrages 🤪, also unbezahlter Urlaub mit Rückkehrgarantie😅. Super, gell?!👍🏻 Und wie geht das finanziell? Nun ja, eben wie man bei uns im Schwäbischen so schön sagt: „Spare, spare; Häusle baue…“ 🏡

Im Sommer wollten wir los – Ende September sind wir endlich gestartet… 🏝🎷😎😎🎹🏝


Hier einige Fotos und Videos

Zum Vergrößern bitte anklicken!

Conny und ihr Saxophon
Gerhard bei seiner ‚Klaviermatinee im Kreuzherrnsaal‘ 

Zwei Improvisationen von Gerhard zum Abschluss seiner ‚Klaviermatinee im Kreuzherrnsaal‘ in Memmingen am 28. Juli 2018:

Im folgenden Video spielt Gerhard die ‚Rhapsody In Blue‘ von G. Gershwin in der Fassung für Piano solo bei seiner ‚Klaviermatinee im Kreuzherrnsaal‘ in Memmingen am 27. Oktober 2018:

In den folgenden beiden Videos musizieren Conny und Gerhard zusammen bei der gleichen Veranstaltung:

  1. ‚Ave Maria‘ von Ch. Gounod/J. S. Bach,
  2. ‚Air‘ von J. S. Bach,
  3. ‚Adagio‘ von T. Albinoni
  1. ‚Summertime‘ von G. Gershwin
  2. ‚Oblivion‘ von A. Piazolla
  3. ‚Libertango‘ von A. Piazolla

Als Abschluss dieser Klaviermatinee improvisiert Peer Engström auf seiner Blues-Harp mit Gerhard auf die ‚Andalusische Kadenz‘:


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